DACHAUER MUSTER |
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Die Dachauer Stickerei
hat ihren traditionellen Ursprung in der Dachauer Tracht. Ursprünglich
wurden die Muster in den Strümpfen nicht aufgestickt, sondern beim
Strickvorgang der Musterfaden eingelegt. Ein altes Strickzeug, das diesen Arbeitsvorgang erkennen läßt, ist noch im Bezirksmuseum vorhanden. Die Strümpfe der unverheirateten Frauen sind weiß mit weißer Stickerei und die der Verheirateten blaugrundig mit weiß und schwarz bestickt, manchmal sogar mit rotem und grünen Garn. ![]() Bekannt waren mehr als 250 Muster, ein Teil davon ist noch vollständig im Fundus des Bezirksmuseums erhalten. Nach der Beschreibung einer Dachauerin hat Herrmann Stockmann, ein Dachauer Künstler und eifriger Sammler heimatkundlichen Kulturgutes, mit dem Spruch „Was man stricken kann, muß man auch sticken können“ die Klosterschwestern dazu veranlaßt, um 1910 für eine Ausstellung in Berlin Vorhänge mit dem Dachauer Muster zu besticken. ![]() Das Besondere sind die Muster – wobei manche den Einfluß anderer Länder und Regionen deutlich machen, wie zum Beispiel Rautenmotive, die wir auch aus Südamerika kennen oder Sterne, die viel im Norweger Muster verwendet werden. Am Schönsten kommen die Muster auf feinem Leinen gestickt und in aufeinander abgestimmten Farben zur Geltung. Diese zeitlosen, meist geometrischen Muster lassen sich vielfältig einsetzen und gut mit modernen Möbeln kombinieren. Die Technik der Stickerei ist nicht schwierig zu erlernen. Es wird im gezählten Plattstich gearbeitet. |